Ebbes aus Hohenlohe

Spaziergang voller Abenteuer

Familienrundweg mit spannenden Stationen

Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft.“ Dieser Grußkartenspruch passt zu den befreundeten Familien Kratzer, Meyer und Franz. Mit vereinten Kräften haben sie einen Wanderweg zwischen Eichenau und Kirchberg an der Jagst zum Erlebnispfad aufgewertet.
Selbstgebaute Spielgeräte und ausgeklügelte Aktionsmöglichkeiten begegnen Spaziergängern auf rund sechs Kilometern: Quiz, Murmelbahn, Naturtrommel, Balancierstämme und Viererschaukel – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Zu verdanken ist das einem rührigen Freundeskreis aus Kirchberg und Lendsiedel. „Wir sind drei Familien mit Kindern und lieben die Natur vor unserer Haustür“, sagen Anna Kratzer (36) und Carola Hoffmann-Meyer (37). Sie möchten den Nachwuchs spielerisch zum Wandern und Entdecken motivieren. Die Stationen fördern die Motorik, sprechen die Sinne an und erweitern das Wissen.
Die Ursprungsidee stammt von Thomas Franz (44), der mit seiner Familie im Urlaub verschiedene Naturerlebnispfade entdeckte. Er befand: „Das bringen wir doch auch hin.“ Anna Kratzer träumte währenddessen von einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Diese beiden Visionen kombinierte der Freundeskreis: Die Frauen verdienen Geld auf dem Kirchberger Weihnachtsmarkt mit frittierten Spiralkartoffeln und heißen Cocktails. Der Erlös fließt in die einzelnen Stationen des Familienrundwegs. Dessen Verlauf entspricht größtenteils dem bestehenden „Wanderweg 3“.
Jede Menge Schweiß und Herzblut stecken in dem ehrenamtlichen Projekt. Die Ideen zu den Aktionen entwickeln meist die drei Frauen bei einer Tasse Kaffee. Die zuständige Försterin beurteilt das Ganze dann aus ökologischer und rechtlicher Sicht. „Wir achten extrem darauf, dass wir den Wald nicht negativ tangieren und die Tiere nicht verschrecken“, erklärt Carola Hoffmann-Meyer und Anna Kratzer ergänzt: „Unsere Spielgeräte sind alle naturbelassen und fügen sich in die Natur ein, ohne zu stören.“ Die Auflagen der Försterin beachtet die Truppe genau. Die Fallhöhe an den Stationen beträgt maximal einen Meter. Matratzen aus Rindenmulch federn Stürze ab, etwa bei einem kleinen Hochsitz. Von dort aus können die Kinder mit einem Fernrohr aufgemalte Tiere suchen, die in der Umgebung versteckt sind.
Die drei Familienväter setzen die Einfälle ihrer Frauen in die Tat um und tüfteln noch weitere Details hinzu. Dabei haben sie stets großen Spaß. Markus Kratzer und Thomas Franz sind als Zimmerer und Schreiner mit der Materie Holz vertraut. Der Nachwuchs werkelt begeistert mit. In das Projekt investieren die Familien viel Zeit, kontrollieren regelmäßig die Spielgeräte, drehen Schrauben nach und schneiden Äste ab. Jedes Jahr entstehen neue Stationen, andere holt sich die Natur zurück: So fiel der Barfußpfad dem Hochwasser anheim. Wertvolle Unterstützung erfahren die Freunde von verschiedenen Seiten. Bekannte bieten ihre Hilfe an, die Stadt überlässt ihnen Holz aus dem Stadtwald.
Drei bis vier Stunden sind Familien mit trittsicheren Kindern normalerweise auf dem Aktivpfad unterwegs, der übrigens nicht kinderwagentauglich ist. Der Einstieg erfolgt am besten an der Jagstbrücke in Eichenau, am Kirchberger Sportplatz oder Freizeitzentrum. Anna Kratzer empfiehlt: „Man sollte in die richtige Richtung laufen, damit das Quiz funktioniert.“ Also am besten im Uhrzeigersinn oder anders ausgedrückt: von Kirchberg aus linksufrig.
Manchmal sitzen die Familien Franz und Meyer bei Kratzers in Eichenau am Esstisch und beobachten vorbeilaufende Spaziergänger-Gruppen. Ihre fleißigen Hände haben den Rundweg zur Attraktion gemacht. Mit Freunden schafft man eben alles. sab

Der Freundeskreis freut sich über weitere Ideen und jede Form von Mitarbeit. Interessierte können sich unter Telefon 07954/92 57 29 melden. 

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