Die Freibadfreunde Langenburg rufen zu Spenden für den Erhalt des Bades auf.
Es wird befürchtet, dass das Freibad in Langenburg aus finanziellen Gründen geschlossen werden muss. Bürgermeisterin Petra Weber informierte vergangene Woche über die allgemeine Situation der Kommune (wir berichteten). Dabei betonte sie, dass es für die hoch verschuldete Stadt immer schwieriger werde, das defizitäre Freibad zu betreiben. Andererseits gebe es in dem 1977 eröffneten Bad einen Sanierungsstau, der in den nächsten Jahren abgearbeitet werden müsse. Es bestehe die Gefahr, dass die hygienischen Anforderungen in Zukunft nicht mehr erfüllt werden und das Gesundheitsamt das Freibad dauerhaft schließen könnte.
Die Verwaltung favorisiert einen Verein als Betreiber der Freizeitanlage, wie es in anderen Gemeinden schon lange praktiziert wird. Dies hätte den Vorteil, dass die Arbeiten überwiegend ehrenamtlich geleistet würden. Sanierungsmaßnahmen könnten über einen längeren Zeitraum nach und nach umgesetzt werden. Der 2004 gegründete Förderverein „Freibadfreunde Langenburg“ hat unter dem Motto „Das Langenburger Freibad darf nicht baden gehen“ eine Spendenaktion gestartet. Über den Dienstleister Gofundme sammeln die Mitglieder Geld: „Damit wir auch für zukünftige Generationen das Schwimmen lernen und Schwimmen sicherstellen können, braucht es einen großen Batzen Geld“, heißt es in der Begründung auf der Spendenseite im Internet. Die Kosten für die Sanierung stünden zwar noch nicht fest, aber das benötigte Eigenkapital würde sich am Ende auf 500.000 Euro belaufen. Als erstes Etappenziel hat sich der Verein deshalb eine Summe von 250.000 Euro gesetzt.
Das Geld soll als Eigenkapital genutzt werden, um gemeinsam mit der Stadt Langenburg Förderanträge stellen zu können. Sollte eine Maßnahme zu 90 Prozent gefördert werden, müsste die Verwaltung zehn Prozent selbst finanzieren. Zusammen mit anderen Aktionen soll so das nötige Geld zusammenkommen. Bis Mitte der Woche waren rund 9.200 Euro an Spenden eingegangen: Neben 1.000 Euro als bisher größte Spende gingen von den rund 130 Spenderinnen und Spendern Beträge zwischen 100 und 333 Euro ein. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns auf diesem Weg mit einer kleinen finanziellen Spende unterstützen“, schreibt der Verein.
Sollte das Spendenziel nicht erreicht werden, wollen die Freibadfreunde mit dem gesammelten Geld die Stadt Langenburg bei den laufenden Betriebskosten entlasten. Im schlimmsten Fall, wenn das Freibad wider Erwarten nicht weitergeführt werden kann, „wird das Geld für zweckgebundene Angelegenheiten im Sinne der Förderung des Sports übergeben“, versprechen die Verantwortlichen auf der Spendenseite. th
Foto: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus