Ebbes aus Hohenlohe
Keine besorgniserregende Entwicklung

Keine besorgniserregende Entwicklung

Gefühlt ist ganz Hohenlohe erkältet. Das Gesundheitsamt in Schwäbisch Hall gibt Entwarnung vor einer Grippe- oder Covid-Welle. Wie kann man sich schützen?

Die aktuelle Erkältungswelle hat nun auch Hohenlohe erreicht. In den Arztpraxen werden zunehmend Patienten mit Erkältungssymptomen behandelt. Das Gesundheitsamt bestätigt allerdings, dass die Fallzahlen bei meldepflichtigen Krankheiten im Vergleich zu 2023 lediglich bei Covid-19 etwas erhöht sind. Im Juni wurden zwölf (2023: sechs) und im Juli 25 (fünf) Fälle gezählt. Im Vergleich zu 2022 mit über 6000 Fällen sind dies geringe Werte. Bei der „echten“ Grippe gibt es derzeit keine Meldungen. Über grippale Infekte hat das Gesundheitsamt keine Informationen, da diese nicht meldepflichtig sind.

Die Situation in ganz Baden-Württemberg ist ähnlich. Laut Landesgesundheitsamt sind die akuten Erkrankungen der Atemwege in den letzten Wochen leicht gesunken, das Niveau liegt jedoch höher als für diese Jahreszeit üblich. Die Fachleute führen die verstärkten Aktivitäten in erster Linie auf Rhinoviren zurück, die für grippale Infekte verantwortlich sind, aber auch auf Bakterien, die Lungenentzündungen auslösen können. Die Fallzahlen bei Covid-19 steigen langsam an. Das Landesgesundheitsamt berichtet, dass vor allem die Altersgruppe ab 80 Jahren betroffen ist und vermehrt auch Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen betreut werden. Insgesamt wird diese Entwicklung jedoch als nicht besorgniserregend eingestuft.

Die aktuelle Auswertung der SARS-CoV-2-Abwasserüberwachung bestätigt den bisherigen Trend: Von den 13 überwachten Kommunen in Baden-Württemberg weisen lediglich zwei einen ansteigenden, ebenfalls zwei einen absteigenden Trend auf. Die übrigen Kommunen zeigen keine Veränderung oder meldeten keine Daten. Schwäbisch Hall gehört zu den Städten mit unveränderten Werten von Viren im Abwasser, die als Grundlage für die Schätzung der tatsächlichen Anzahl von Covid-19-Fällen in der Bevölkerung dienen.

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat herausgefunden, dass im ersten Halbjahr 2024 so viele Beschäftigte in Baden-Württemberg krankgeschrieben waren wie noch nie. Im Schnitt fehlten die bei der Krankenkasse versicherten Arbeitnehmer 7,9 Tage. Das ist mehr als im Jahr 2023 in den ersten sechs Monaten (7,75 Tage). Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie waren es im ersten Halbjahr 2019 durchschnittlich 6,5 Tage. Mehr als ein Viertel der Fehltage geht auf Infektionen der Atemwege zurück. Im Durchschnitt fehlte jedes TK-Mitglied in Baden-Württemberg 2,1 Tage wegen Husten, Schnupfen oder Grippe. Im Bundesdurchschnitt waren es 2,3 Tage. Die Krankenkasse beobachtet 2024 eine Sommerwelle, die letztes Jahr nicht so stark war. Es wird spekuliert, dass die Ansteckungsgefahr dort erhöht ist, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Das gilt auch für Großveranstaltungen wie Public Viewings oder Open-Air-Konzerte. th

Zur Info:

Wie lassen sich Erkältungen verhindern?
Erkältungen sind lästig, aber fast immer harmlos. Die Viren werden über Tröpfchen in der Luft verbreitet, zum Beispiel beim Sprechen, Singen, Husten und Niesen, erklärt die AOK.
Die meisten Menschen bekommen nur Halsschmerzen, Husten und Schnupfen. Manchmal kommt noch leichtes Fieber dazu. Außerdem kann man sich müde fühlen und Kopf- und Gliederschmerzen bekommen. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach einer Woche wieder. Nur der Husten dauert manchmal etwas länger.
Seit der Corona-Pandemie wissen die Leute allerdings, wie sie sich vor Erkältungen schützen können.
• Menschenmengen meiden oder Maske tragen.
• Man sollte sich nicht die Hand geben oder umarmen.
• Niesen oder Husten in ein Taschentuch oder in die Armbeuge.
• Häufiges Händewaschen.
• Wohn- und Arbeitsräume regelmäßig lüften.
• Ausreichend schlafen (sieben bis acht Stunden).
• Regelmäßig an die frische Luft gehen.
• Viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte essen.
• Auf Alkohol und Rauchen verzichten.

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