Ebbes aus Hohenlohe
In einem netten Ambiente gut essen und trinken

In einem netten Ambiente gut essen und trinken

Was wäre die Muswiese, das Fest der Hohenloher, ohne eine vielfältige und gemütliche Gastronomie? Frauhammer’s Scheune setzt auf eine herzhafte Küche zu familienfreundlichen Preisen.

Viele Familienwirtschaften auf der Muswiese berufen sich auf ein traditionelles Schankrecht, das es ihnen erlaubt, während der „Königin der Feste“ Speisen und Getränke auszugeben. Georg Frauhammer gehört nicht zu diesem erlauchten Kreis, er ist aber trotzdem gerne Wirt: Der Musdorfer ist mit der Muswiese aufgewachsen und kann sich das Fest nicht ohne die Wirtschaften vorstellen. Deshalb war es schon lange sein Traum, während des Fests ebenfalls für die vielen Gäste zu kochen und Getränke auszuschenken. Als seine Familie einige andere Häuser um ihre traditionelle Hofstelle herum kaufen konnte, wurde dieser Traum wahr. 2010 bewirten sie zum ersten Mal. Die ganze Verwandtschaft zog mit und hatte ihren Spaß dabei. Auch in den Folgejahren wollten sie weitermachen. „Zunächst hatten wir ein Zelt aufgebaut, aber das wurde uns dann zu aufwändig“, sagen sie. Da sein Bruder Otto damals noch arbeitete, reifte der Entschluss, eine professionelle Bewirtungshalle zu bauen. Seit 2012 begrüßt die Familie die Gäste nun in und um das speziell für diese Festivität errichtete Gebäude.

„Wir haben die Halle mit Küche, Bevorratungsräumen, Spülbereich und Toiletten profimäßig ausgestattet“, betont Georg Frauhammer. „Wenn wir das machen, dann richtig.“ Der Sachverständige hat geschäftliche Beziehungen zur Metzgerei Setzer in Wolpershausen, weshalb Fleisch und Wurst selbstverständlich von dort bezogen werden. „Uns sind die Nähe, die Frische, die Qualität und die Regionalität wichtig“, betont er. „Die Zusammenarbeit ist super. Sollte etwas fehlen, können wir es in kurzer Zeit in Wolpershausen abholen.“ Brot und Kuchen kommen von einem Bauernhof am Rande von Musdorf. „Die haben zwar über die Muswiese das ganze Getümmel, aber selbst nichts davon.“

Während der Muswiese geht es um 10 Uhr in Frauhammer’s Scheune mit einem Weißwurstfrühstück los. Ab mittags werden die traditionellen Gerichte serviert, nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Am Abend verlagert sich der Ansturm auf die gemütliche Bar. „Von 20 bis 22 Uhr ist Happy Hour“, erklärt Georg Frauhammer. In der Halle und im Biergarten davor gilt das Prinzip der Selbstbedienung. Darum kann die Familie das Fest mit knapp 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut bewerkstelligen. Auch der speziell auf das Fest abgestimmte Ablauf, die neuesten technischen Geräte und die straffe Organisation helfen dabei. Die beiden Töchter und ihre Ehemänner, weitere Familienangehörige und Freunde ergänzen das gut eingespielte Team. Wenn der Ansturm etwas schwächer ist, wird in Etappen Pause gemacht.

Den Wirten ist Transparenz wichtig: „Bei uns kann man in die Küche schauen und sieht, was passiert.“ Neben den Muswiesen-Klassikern bieten die Frauhammers unter anderem Rehbraten, Kutteln, Saure Nierchen sowie einige fleischlose Gerichte an. „Unsere beiden Töchter essen nur vegetarisch. Sie achten darauf, dass das Angebot stimmt“, erzählt Georg Frauhammer. Sie legen großen Wert darauf, dass „die Preise im Dorf bleiben“. In ihrer Scheune müssten Familien keine hohen Summen ausgeben: „Hier können sie sich einen Besuch mit Essen und Trinken leisten“, ist Georg Frauhammer überzeugt. „Die Preise sind fair.“

Trotz der intensiven Vorbereitung und der langen Tage sind die Frauhammers von der Muswiese nach wie vor begeistert. „Für uns ist das keine Arbeit, wir haben Freude daran, die Gäste zu bewirten“, lautet das Credo der Familie. „Wenn die Menschen zufrieden sind, dann ist es gut.“ Da die Familie nicht von der Bewirtung leben muss, betrachtet sie das fünftägige Fest als Hobby. Die Helferinnen und Helfer gehen das ganze Jahr über anderen, anspruchsvollen technischen Berufen in der Stadt nach und finden bei dem bodenständigen Fest auf dem Land eine ganz besondere Erdung. Das Konzept kommt bei den Gästen gut an: „Nettes Ambiente, preislich sehr gut“, schreibt ein User im Internet. Ein anderer hebt vor allem die selbst gemachten Spätzle hervor: „Der Besuch bei Frauhammer’s ist ein Muss.“

Durch die ausgedünnten Busverbindungen sei abends weniger los: „Ab 22 Uhr merkt man das“, berichtet Georg Frauhammer. „Das geht auch anderen Wirtschaften so.“ Die einzelnen Familien helfen einander vor allem durch den Austausch von Informationen, beispielsweise zu Hygienevorschriften und sonstigen rechtlichen Dingen. „Die Zusammenarbeit ist gut, es kommt kein Neid auf“, ist er überzeugt. „Während der Muswiese hat jeder genug zu tun.“ th

Foto: privat

Bei schönem Wetter lädt der Biergarten vor der Scheune zum Verweilen ein.

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