„Ach, was ist doch unser Zeit?“, so lautet der Titel der einer Kantate des Schwäbisch Haller Komponisten Johann Samuel Welter, dessen Tod sich dieses Jahr zum 301. Mal jährt. Treffender könnte kaum ein Kantatentitel dieses Jahr sein. Insgesamt gibt es am kommenden Wochenende zwei Konzerte und eine Ausstellung im historischen Mühlengebäude der Schüle Hohenlohe zu hören und zu sehen. Das FreiRäume-Projekt des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ermöglicht das Zusammenkommen von Amateur- und Profimusikern in Leerstandsgebäuden, darum haben sich Prof. Frieder Bernius von der Gesellschaft für Musikgeschichte und Nikolai Ott sich zusammengetan, um Musik von Hohenloher Komponisten im leerstehenden „Gerabronner Nudelschlössle“ (in dem aber nie Nudeln produziert wurden) auszugraben und aufzuführen.
Das erste Konzert am Samstag, 15. Oktober 2021, um 19:00 Uhr stellt Musik aus Schwäbisch Hall, Bartenstein und Hollenbach und auch ihre Komponisten vor. Ein Projektchor des Chorverbands Hohenlohe hat die Musik in den vergangenen Wochen erarbeitet und wurde von Frieder Bernius gecoacht. So erklingen zwei Kantaten von Johann Samuel Welter (bis 1720 Organist an St. Michael in Hall), eine Messe des Bartensteiner Kapellmeisters Johann Brandl und Musik des deutsch-irisch-stämmigen Alec Roth.
Am Sonntag, 16. Oktober 2021, um 17:00 Uhr singt das Vokalensemble cantus imperitus, das schon mehrfach in Gerabronn zu Gast war. Das Ensemble stellt weitere drei Kantaten Johann Samuel Welters vor, darunter eine erst kürzlich wiederentdeckte. Darüber hinaus auch Musik des Stuttgarter Kapellmeisters Samuel Capricornus und eine doppelchörige Messe des Mergentheimer Organisten Augustinus Plattner.
Belgeitet werden beide Ensembles vom Barockorchester „consortium consonans“. An den beiden Nachmittagen ist im ersten Obergeschoss eine Ausstellung des historischen Arbeitskreises zur Geschichte der Nährmittelfabrik zu sehen. pm
Wie kam es zu diesem Projekt? „Ebbes“ hat darüber berichtet.