Ebbes aus Hohenlohe

„Wer etwas kann, sollte es auch zeigen“

Aquarelle, Monotypiedrucke, Acryl-Bilder und Collagen – die Gerabronner Künstlerin Gaby Rühling ist vielseitig. Neben Ausstellungen gibt sie ihr Wissen auch in Kursen und auf Malreisen durch ganz Europa weiter. 

Bücherregale voller Kunstbände, verschiedene Farbtuben, Kisten mit Materialien, halbfertige Kunstwerke und Bilder an der Wand: Die Werkstatt in ihrem Wohnhaus ist Gaby Rühlings kreativer Mittelpunkt. „Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, in Gerabronn zu leben“, lacht sie. 1977 zog sie nach der Heirat von Blaufelden an ihren heutigen Wirkungsort.

Schon in der Schule hatte sie im Kunstunterricht erste Kontakte mit großen Malern: Ihr Lehrer brachte den Schülern die Werke von Paul Klee nahe. Anfang der 1970er Jahre begann sie eine Lehre zur Floristin – eines der Hauptfächer an der Berufsschule in Stuttgart war Kunst. Die Lehrerin drillte sie auf das exakte Zeichnen von kleinsten Details. Was sie damals als Zumutung empfand, kam ihr später zugute. So wurde aus dem Berichtsheft ihr erstes Skizzenbuch mit Blüten in allen Farben und Formen.

Zur Malerei fand Gaby Rühling 1989: Zunächst für sich alleine, schärfte sie ihren Pinsel in verschiedenen Kursen an der Volkshochschule und an der frisch gegründeten Kunstakademie in Schwäbisch Hall. „Für mich war das Malen immer ein Faden, bei dem es weitergegangen ist“, erzählt sie von ihrer Motivation. Nachdem die ersten Werke entstanden waren, drängte sie ihr Mann Otto in die Öffentlichkeit, „wer etwas kann, sollte es auch zeigen“.

So stellt sie regelmäßig aus und gibt ihr Wissen in Kursen und auf Malreisen weiter. In südlichen Ländern findet sie ihre Inspiration: In einer Gasse eines kleinen Dorfes saugt sie die Atmosphäre ein und bringt sie auf die Leinwand. Ihre Adventsausstellungen im Rathaus in Rot am See sind legendär: Zu den vielen Werken, die in den Monaten davor entstanden sind, kommt eine tolle Dekoration im ganzen Haus – die gelernte Floristin lässt grüßen. Bei jeder Ausstellung flanieren 500 bis 600 Menschen durch das Amtsgebäude. Doch leider sind in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie und der Umbauarbeiten in Rot am See weder die Ausstellung noch Kurse möglich. th

Foto: Immer etwas Neues ausprobieren: Gaby Rühling bereitet eine Dekoration aus Gipsbinden vor. Später werden sie mit Goldfarbe bemalt.

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