Ebbes aus Hohenlohe

Kart-Fahren als Kunst

Das Cockpit eines kleinen Flitzers ist  das Zuhause von Zeid Firas Tajo

Von klein auf war Zeid Firas Tajo fasziniert von lauten Motoren und schnellen Autos: Der heute 15-Jährige schaute als Kind nicht etwa Cartoons mit Biene Maja oder Wickie im Fernsehen, er wollte rasante Formel-1-Rennen sehen.  

Als er dann als fünfjähriger bei einem Schnupperkurs erstmals in ein Kart eingestieg, wollte der Wallhausener nicht mehr aufhören. „Das hat mir von Anfang an viel Fun gemacht.“ Zunächst fuhr er Kart-Slalom: Ein ausgesteckter Parcours musste möglichst schnell und ohne eine Begrenzung umzuwerfen, durchfahren werden. Seit der Saison 2016 startet Zeid bei Rundstreckenrennen, in diesem Jahr in der Klasse „ROK Senior“. Die Schloss-Schule in Kirchberg und ihr Leiter Helmut Liersch unterstützen ihn dabei. Bisher hat er schon 176 Pokale gewonnen. Höhepunkt war die Teilnahme am „International Final 2017“ im italienischen Lonato, „bei dem ich mich mit den besten internationalen Kartfahrern messen konnte“. Mit dabei waren beispielsweise die beiden Söhne des Formel-1-Stars Rubens Barrichello. 

Das Gefühl, das ihn beim Fahren erfasst „ist einfach unbeschreiblich“. Schon jetzt sind Kart-Rennen „Teil meines Lebens“. So sieht Zeid das Fahren auch als „Kunst“, bei der er durch viel Training „immer ein bisschen besser werden kann“. Durch das KSM Schumacher Racing Team wird er beim Training und bei der Abstimmung des Fahrzeugs an einem Rennwochenende unterstützt. Auch wenn die Karts „nur“ 36 PS haben, fahren sie bis zu 120 Stundenkilometer schnell, denn sie dürfen mit Fahrer maximal 160 Kilogramm wiegen. Ansonsten geht es bei den Rennen wie bei der Formel 1 zu: Zunächst sind freie Trainingseinheiten eingeplant, bei denen sich jeder Fahrer mit der Strecke bekannt macht und das Optimale aus seinem Fahrzeug herauszuholen versucht. Die richtigen Beschleunigungs- und Bremspunkte herauszufinden, ist „oft Millimeterarbeit“, erzählt der junge Rennfahrer mit leuchtenden Augen. Vor den beiden Rennen am Sonntagvormittag und -nachmittag gibt es jeweils ein Qualifying, das über die Startreihenfolge entscheidet. Wer einen guten Start erwischt, also zur rechten Zeit Gas gibt, macht gleich ein paar Plätze gut, darum „bin ich davor immer angespannt und nervös“.

Zeid ist ehrgeizig und zielstrebig: Als er einmal während eines Rennens durch einen Unfall von der Bahn geworfen wurde, wuchtete er sein Kart von Hand wieder zurück auf die Strecke und fuhr dem Feld hinterher – er machte mit einem total verzogenen Fahrzeug sechs Plätze gut, „eigentlich fast unmöglich“, zollte ihm Teamchef Ralf (Bruder des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Michael) Schumacher seine Anerkennung.

Der 15-Jährige will sein Hobby zum Beruf machen und zukünftig bei der „Formel-4“-Klasse einsteigen: Neben dem Talent und dem Potenzial, das er schon bei vielen Rennen bewiesen hat, spielt beim Kart-Sport auch das Finanzielle eine wichtige Rolle: Ausrüstung, Training, Rennwochenende und das Drumherum gehen ins Geld. Zeid Firas Tajo benötigt darum nicht nur eine ideelle Unterstützung. th

Zeid Firas Tajo in Rennmontur.

Bis heute hat der 15-Jährige 176 Trophäen bei in- und ausländischen Rennen errungen.

Seit seinem fünften Lebensjahr fährt Zeid Firas Tajo Kart. Im Team von Ralf Schumacher (li.) lernt er viel dazu.

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