Seit Anfang März hat die DLRG in Gerabronn schon über 2900 Menschen auf das Virus getestet. Die Ortsgruppe arbeitet im Auftrag der Stadtverwaltung.
Die Landesregierung hat Anfang März kommunale Testzentren erlaubt. „Mir war es wichtig, schnellstmöglich auch eine Station in Gerabronn einzurichten“, betont Bürgermeister Christian Mauch. Seine Wahl fiel auf die Ortsgruppe der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „Mit ihr haben wir eine schlagkräftige Truppe aus der großen Familie der Rettungskräfte mit medizinisch ausgebildeten Mitgliedern.“ Innerhalb von vier Tagen gelang es, eine Teststation in Gerabronn zum Laufen zu bekommen.
„Wir haben 25 bis 30 Mitglieder, die eine Sanitäts- oder Erste-Hilfe-Ausbildung haben“, erklärt der Vorsitzende der Ortsgruppe, Julian Kuzio. Sie haben nach einer Schulung im Kreisimpfzentrum in Wolpertshausen den Abstrich selbst sowie die Labortätigkeiten übernommen, weitere Mitglieder sind als Hilfspersonal vor Ort. Insgesamt werden pro Schicht zwölf Personen benötigt: Jeden Samstag testet die DLRG so auf dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Gerabronn Bürgerinnen und Bürger. „Wir haben uns in Absprache mit dem Bürgermeister für eine Drive-In-Teststation entschieden“, erzählt der 32-Jährige. Damit vermeiden sie Menschenansammlungen und Kontakte, denn sonst entstünden an den Teststationen schnell Treffpunkte wie bei einem Fest. „Außerdem ist es in der kalten Jahreszeit angenehmer, in einem warmen Auto zu warten.“
Bei der Organisation haben sich Julian Kuzio und sein Team um die Mitarbeiter, die Arbeitspläne und den Aufbau des Drive-Ins gekümmert. „Wir vom Rathaus haben die Ausrüstung, die Testkits sowie die Schulungen organisiert und die formellen Dinge geregelt“, erklärt der Bürgermeister den Ablauf. Freitags vor dem ersten Testtag haben Mitarbeiter des Bauhofs die Testkits direkt von der Landesreserve abgeholt. „Bis das geklappt hat, war es ein großes Durcheinander von Seiten des Landes“, berichtet Christian Mauch. „Aber wir haben es gemeinsam hinbekommen.“
In einer Stunde können die Vereinsmitglieder von rund 130 Personen einen Abstrich nehmen und ihn auf Corona-Genmaterial testen. An manchen Samstagen sind die Fähigkeiten der Gruppe von den Bürgerinnen und Bürgern auf die Probe gestellt worden, „trotz des Ansturms musste niemand länger als 15 Minuten auf den Abstrich warten“, klärt der Vorsitzende des 500 Mitglieder-Vereins auf. „Dazu kam dann noch einmal die Zeit, bis der Test ausgewertet war.“
Neben der Teststation am ZOB überprüft das Team der DLRG mehrmals die Woche auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Kindergärten auf Corona. Drüber hinaus bieten die Lebensretter auch Tests im Vorfeld von Gemeinde- und Ortschaftsratssitzungen an. Dabei gab es schon Überraschungen: Vor einer Sitzung ließen sich beispielsweise Personen testen, die gar nicht an der Versammlung teilnehmen wollten – sie nutzten nur die Gelegenheit zum Test vor Ort. Beim Drive-In versagte durch das ständige Starten der Motoren schon einmal die eine oder andere Batterie, „wir besorgten uns ein Starthilfeset, um die Autos schnell wieder flott zu bekommen“, schildert der DLRG-Vorsitzende die Situation.
Seit Anfang März testeten die Vereinsmitglieder rund 2900 Personen auf das gefährliche Virus, nur acht der Tests waren positiv: Sie wurden an das Gesundheitsamt des Kreises weitergemeldet. „Wir haben in dieser Zeit 920 Stunden gemeinnützige Arbeit im Auftrag des Rathauses geleistet“, rechnet Julian Kuzio vor. „Nach dem Ende der Aktion erhalten wir eine Spende der Stadtverwaltung.“
Bürgermeister Christian Mauch freut sich über die Aktion: „Es ist eine super Zusammenarbeit mit der DLRG auf ganz kurzem Wege. Ich bin froh und dankbar, dass sich unsere Ortsgruppe so für ihre Mitmenschen einbringt.“ Aber auch die Getesteten selbst nehmen das Angebot gerne in Anspruch, einige Aussagen: „Der Ablauf ist zügig. Alle sind sehr freundlich.“ – „Ein sehr strukturierter Ablauf, toll die Drive-In-Möglichkeit.“ – „Ihr seid immer gut und super drauf! Testen ohne Schmerzen!“ th