Ebbes aus Hohenlohe
Walderlebnispfad zur Ehren der Mütter

Walderlebnispfad zur Ehren der Mütter

Mit einem vier Kilometer langen Weg würdigt der Kindergarten Zeppelineck in Gerabronn die Leistung von Müttern. Die Wanderung ist noch den ganzen Sommer über möglich. 

Die Brettach murmelt leise vor sich hin und die Vögel scheinen sich mit ihren Gesängen gegenseitig überbieten zu wollen: Der idyllisch gelegene Pfad führt vom Gerabronner Panoramaweg über den sogenannten Kindergartenwald nach Bügenstegen und wieder zurück.

„Nach Ostern haben wir uns überlegt, was wir zum Muttertag machen könnten“, erzählt Birgit Grün-Weinmann, Leiterin des Kindergarten Zeppelineck in Gerabronn. „Denn seit März war der Kindergarten zu und wir bereiten normalerweise mit den Kindern eine Aktion zum Muttertag vor.“ Die sieben Erzieherinnen, die Sprachförderin, die PIA-Auszubildende und die FSJlerin machten sich gemeinsam Gedanken, welche Möglichkeiten es geben könnte, den Ehrentag der Mütter entsprechend zu feiern. Nach und nach sammelten sich Lieder, Verse und Spiele an, die dann in ein gemeinsames Konzept gebracht werden mussten: „So wurde der Weg geboren.“ Seit Ende April kann er begangen werden, erst jetzt – nachdem die Kindergartenfamilien schon gelaufen sind – soll der Weg für die Allgemeinheit geöffnet werden.

An vielen Stationen des Walderlebnispfads der besonderen Art können Mütter mit ihren Kindern Rätsel lösen, Gedichte lesen oder selbst aktiv werden. Die einzelnen Stopps sind liebevoll gestaltet und geben viel Raum zum Nachdenken. So wird gleich zu Beginn gefragt: „Was wäre, wenn Du eine schlechte Mutter hättest?“ oder die Rechnung aufgemacht, was die „Dienstleistungen“ der Mutter so kosten (Essen und Trinken + Waschen, Bügeln und Flicken + Pflege bei Krankheit + Liebhaben = ?). Die Kinder können durch vielfältige Aktionen ihren Müttern danken: bunte Herzchen aus Schafwolle in einen Zaun flechten oder nette, aufmunternde Worte notieren. Auch die musikalische Ader kommt nicht zu kurz, wenn die ganze Familie ein Lied anstimmt. An anderer Stelle kann ein Lebensfaden aus flauschiger Wolle oder brüchigen Halmen geflochten werden. Zwischendurch helfen Sinnsprüche über schwierige Zeiten hinweg: „Was klagst Du über die Spuren der Kinder, über die Striche an der Wand und die Löcher im Vorhang. Eines Tages wirst Du sie vermissen, wenn Du alleine bist.“ Ein paar Meter weiter motiviert eine „Energiespender-Tankstelle“ Mütter, sich auch einmal etwas zu gönnen; oder es lassen bemalte Topfdeckel auf viele verschiedene Gesichter der Mütter blicken. Ein Stück weiter können sie ihren Frust loswerden, indem sie auf einen Stoffstreifen schreiben, was sie nervt. Der Höhepunkt des „Mütterwegs“ ist ein Riesenpuzzle mit den Bildern vieler verschiedener Mütter – verbunden mit einem herrlichen Blick über das Hohenloher Land. Die vier Kilometer lange Strecke kann in den nächsten Wochen noch begangen werden – festes Schuhwerk ist erforderlich.

„Wir haben viele tolle Rückmeldungen von Familien und Müttern erhalten“, berichtet Birgit Grün-Weinmann. Als Dank haben die Erzieherinnen beispielsweise selbst gebackenes Brot und Sekt bekommen. „Auch aus den Nachbargemeinden sind schon viele Familien den Weg gelaufen.“ Im Kindergarten Zeppelineck werden 28 Kinder von zwei bis sechs Jahren in drei Gruppen betreut. Als das Haus aufgrund der Corona-Verordnung schließen musste, waren täglich nur zehn bis zwölf Kinder in der Notbetreuungsgruppe. „Die anderen Kolleginnen bildeten sich parallel dazu selbst weiter“, betont die Leiterin: YouTube-Videos wurden gemeinsam angeschaut und darüber diskutiert, eigene Erfahrungen aus der Ausbildung weitergegeben oder Wissen aus Fachbüchern vermittelt. th

Auf Stoffstreifen können Mütter ihren Frust loswerden.
Oft müssen Mütter gute Miene zum bösen Spiel machen – an dieser Station kann man auch einmal sehen, was sich dahinter versteckt.

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