Ebbes aus Hohenlohe

„Was Musik bewirken kann“

Man stelle sich vor, die eigene Stadt versinkt unter einer meterhohen schwarzen Schneeschicht. Um zur Arbeit zu gelangen, muss man weite Tunnel graben. Der Schnee ist klebrig und schmutzig – kein Wunder also, dass sich die Kälte langsam auch in den Herzen der Bewohner ausbreitet. Die Stimmung in Maltes kleiner Stadt wird von Tag zu Tag eisiger.
 Der kleine Junge will das ändern und macht sich auf die Suche nach Anua. Denn Anua hat eine besondere Gabe: Sie sammelt Töne, Geräusche und Laute wie andere Kinder Stöcke und Steine und verwandelt sie in eine magische Musik.
 Können die beiden Kinder ihre Stadt und dessen Einwohner retten?
„Die Idee zu dieser Geschichte schlummert schon eine Weile in mir“, berichtet die Autorin. „Das Gefühl sich in Musik völlig aufzulösen, alle Sorgen hinter sich zu lassen und mit der Musik eins zu werden, war mein Antrieb zu dieser Erzählung.“
 Das Schreiben war harte Arbeit. „Es ist viel schwerer, Texte für ein Bilderbuch zu verfassen, denn – um so weniger Zeichen man zur Verfügung hat, um so präziser muss jedes Wort sitzen“, weiß Martina Kanold. 
Schließlich sollen die Bilder ausreichend Platz bekommen.
Geholfen hat ihr dabei auch das Wissen, dass sie sich in ihrem zweijährigen Fernstudium für Kinder- und Jugendliteratur an der Schule des Schreibens in Hamburg aneignete. „Der Austausch dort mit anderen Kinderbuchautoren ist mir sehr wichtig. Wir treffen uns regelmäßig in einem Online-Meeting, lesen uns gegenseitig unsere Texte vor und besprechen sie.“
Dabei ist auch die Grundidee für „Das Mädchen, das die Laute sammelte“ entstanden.
Schon im Oktober 2021 hatte sie mit dem Schreiben begonnen. „Da war ich eigentlich noch mit dem Vertrieb meines ersten Kinderbuchs ,Die Schlafräuber – eine Waldnymphengeschichte‘ beschäftigt.“ Im November ging es dann mit den Illustrationen weiter. „Jede Doppelseite sollte ein kleines ,Kunstwerk‘ werden, mit ganz vielen Dingen, die man darin entdecken kann.“ So können beispielsweise aufmerksame Beobachter auf neun Seiten einen roten Regenschirm mit weißen Punkten finden.
„Man muss aber schon genau hinsehen, denn manchmal ist auch nur ein roter Griff zu sehen“, berichtet die Illustratorin mit einem Augenzwinkern. „Ich wollte, dass jedes Bild eine eigene Geschichte erzählt und so auch Kinder, die noch nicht lesen können, etwas davon haben.“
Entstanden sind die Bilder auf einem digitalen Zeichenbrett. 
„Eigentlich male ich viel lieber mit Aquarell und Pinsel, aber für die Farbwiedergabe im Offsetdruck ist es besser, digital zu zeichnen. Da hat man die Farben besser unter Kontrolle“, erzählt die Kirchbergerin, die als Artdirektorin in einer Werbeagentur in Gerabronn arbeitet. 
Auch die Druckkosten zu diesem Buch wurden zu einem kleinen Teil über Crowdfunding finanziert. Dort konnte man das Buch im Vorverkauf erwerben. „Ohne diese Unterstützung hätte ich es nicht drucken lassen können. Ich bin sehr dankbar über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde.“
Jetzt freut sich die Kirchbergerin auf die Lesung mit den Kindern am Sonntag, 3. Juli, um 14 Uhr in der Festhalle in Kirchberg und verspricht: 
„Musik wird auf jeden Fall dabei sein.“

Zur Info:

www.martinakanold.com

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