Ebbes aus Hohenlohe
Hinweise an Ärzte geben

Hinweise an Ärzte geben

Viele Augenkrankheiten können frühzeitig entdeckt werden. Optiker Reinhard Müller überprüft mit seinem neuesten Gerät unterschiedliche Störungen der Sehorgane. 

Kinn auflegen, Stirn andrücken und bestimmte Punkte fixieren – so kontrollieren Reinhard Müller und sein Team in Blaufelden die Augen der Kundinnen und Kunden. Das neueste Gerät des studierten Augenoptikers macht umfassende Augentests per Knopfdruck. Damit bekommt der Fachmann mithilfe des Geräts Hinweise auf verschiedene Fehlfunktionen der Sehorgane. „Ich kann mit dem Instrument Werte außerhalb der Norm erkennen“, erklärt der Experte das Vorgehen. In zwei Wochen wird die Auswertung mithilfe einer künstlichen Intelligenz noch genauer möglich sein. „Eine Augenärztin oder ein Augenarzt muss sich das dann genauer ansehen und eine Diagnose erstellen.“ Denn als Augenoptiker könne und wolle er sich nicht in das Fachgebiet der Mediziner einmischen. „Wir arbeiten aber vertrauensvoll zusammen und ergänzen uns.“

Das sogenannte Screening liefert frühzeitig Verdachtsmomente, beispielsweise auf den Grauen Star, eine Trübung der Linse. Die Fachärzte schauen sich in diesem Fall die Werte an und untersuchen die Patientin oder den Patienten eingehender. Sollte sich die Vermutung bestätigen, kann die Linse durch eine Operation ersetzt werden, „mit sehr guten Ergebnissen“, weiß der Optiker zu berichten. Auch auf einen erhöhten Augeninnendruck und einen sich möglicherweise daraus entwickelnden tückischen Grünen Star (Glaukom) gibt die Untersuchung Hinweise, „die dann durch zusätzliche Untersuchungen in einer Augenarztpraxis bestätigt oder verworfen werden müssen“. Weitere Anzeichen auf Erkrankungen der Augenhornhaut und der Netzhaut lassen sich mit dem recht kompakten Gerät ebenfalls feststellen – so können Ärzte gegebenenfalls frühzeitig mit einer Therapie beginnen.

„Das ist ein zusätzlicher Service für unsere Kundinnen und Kunden“, betont Reinhard Müller. Auf einen Routinetermin beim Augenarzt müsse man zum Teil lange warten, bei manchen Krankheiten könnte das zu lange sein. Denn viele Probleme der Augen sind zunächst schmerzlos und bleiben unentdeckt, weil das Gehirn die fehlenden Informationen ausgleicht. „So machen wir bei der Bestimmung der Sehschwäche den umfangreicheren Test auf Wunsch gerne mit“, erklärt er. Die Kosten für die Kontrolle werden zum Teil mit den Kosten einer Brille verrechnet.

Ein weiteres Problem, das mit dem Gerät entdeckt werden kann, sind trockene Augen: In den Lidern sitzen Drüsen, die den wässerigen, fetthaltigen und schleimigen Anteil der Tränenflüssigkeit bilden. Sie sorgen dafür, dass sich der Augapfel gut bewegen lässt, vor Infektionen geschützt ist und dass die äußere Hornhaut ihre Funktion behält sowie Fremdkörper ausgeschwemmt werden. „Wenn das Verhältnis der drei Bestandteile nicht mehr stimmt, kann es zu Rötungen der Augen und Schmerzen kommen“, zeigt der Blaufeldener auf. Gerade wer viel Zeit vor einem Computerbildschirm verbringt oder Kontaktlinsen trägt, hat damit zu kämpfen. „Wir arbeiten mit der Apotheke von Annegret Pfänder zusammen und geeignete Präparate können Abhilfe schaffen.“

Reinhard Müller hat sich schon seit langer Zeit dem Auge und dem guten Sehen verschrieben, „ich lebe das Thema“: Seit vielen Jahren als Diplom-Ingenieur für Augenoptik in seinem Fachgeschäft und auch im Entwicklungsdienst: Dabei stellt der Verein, dessen Vorsitzender er ist, beispielsweise Lernmaterialien für Länder des globalen Südens zur Verfügung. In diesen Regionen der Welt schaffen die Augenoptiker Strukturen für eine fundierte Ausbildung von Fachleuten und helfen beim Aufbau einer lokalen Fertigung von Brillen. „Unser Ziel ist es, uns am Ende überflüssig zu machen.“ Die Augenoptik-Absolventen wissen, wer gut sieht, kann auch einer Arbeit nachgehen und somit für sich selbst und seine Familie sorgen.

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